Die Einführung eines neuen Modus bzw. Zeichensatzes ist generell einfach. Es muss ein weiterer Referenzeintrag in der entsprechenden Tabelle (siehe [Informationen in QR Code Symbolen: Tabelle 2] ) hinzugefügt werden. Da der Wertebereich der Referenzen durch den Standard nicht ausgeschöpft ist, reicht es eine unbelegte Bitfolge wie 1111 zu verwenden. Allerdings müssen noch Interpretationsregeln für den Encoding- und Decodingprozess für den neuen Modus implementiert werden.
Wenn die entsprechende Software für das Generieren und Auslesen von QR Codes schon mit Quellcode vorliegt, kann der neue Modus einfach nachprogrammiert werden. Durch den modularen Aufbau und die klaren Schnittstellen zwischen den einzelnen Schritten des Encoding und Decoding betrifft der neue Modus nur wenig Code.
Der Vorteil den man durch einen eigenen Modus erlangt, ist die effizientere Speicherung der Daten in QR Codes. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn der eigene Zeichensatz nicht unterstützt wird, wie es bei chinesisch und kyrillisch der Fall ist.
Es ist also möglich einen eigenen Zeichensatz hinzuzufügen.
Häufig wird die Software für das Auslesen von QR Codes so implementiert, dass die Daten auch gleichzeitig analysiert werden. So werden beispielsweise URLs sofort im Browser geöffnet oder WLAN Zugangsdaten werden einfach übernommen, sodass das Handy gleich Internetzugang hat.
Diese zusätzliche Interpretationsschicht ist im Standard nicht vorgesehen, kann aber sehr einfach nachgerüstet werden. In QR Codes werden nur Daten übertragen. Obwohl es verschiedene Zeichensätze gibt, sagen diese nichts über den Inhalt aus. Bei der Ziffernfolge „01234567“ ist unklar, ob es sich um die Zahl 1.234.567 oder um die Zeichenfolge „01234567“ handelt.
Die Interpretation kann jedoch im Decodingprozess nachgelagert werden, sodass zuerst die Daten vollständig aus dem QR Code Symbol ausgelesen und anschließend auf verschiedene Datenmuster geprüft werden.
Haben die Daten einen „http://“ oder „https://“ Präfix, wird der Browser mit der URL aufgerufen. Andere Präfixe rufen entsprechend andere Programme auf. Es ist denkbar auch eigene Präfixe oder sogenannte Magic Numbers zu verwenden.
Die Vorteile dieses Vorgehens sind:
Allerdings ist eine Präfix- bzw. Mustererkennung dieser Art lediglich eine Heuristik und kann in Sonderfällen unerwünschte Resultate liefern. Gleichzeitig verschwenden solche Präfixe kostbaren Platz und erhöht die Version des QR Codes teilweise unnötig. Im Falle von „https://“ handelt es sich immerhin um 8 Zeichen.
Diese Technik wird in der Praxis häufig eingesetzt, da der gewonnene Mehrwert sehr hoch ist.